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Raßreuth


Zeitgeschichte vom früheren Reehweinesraeut - dem heutigen Raßreuth

Nachdem 1010 durch die Schenkung ihres kaiserlichen Herrn, das Kloster Niedernburg die Grundherrschaft über den Nordwald und ab 1161 die Bischöfe von Passau die Oberherrschaft über das Gebiet erhielten, wurden die meisten der Adeligen zu bischöflichen Ministeralien und Lehensträgern (ein Lehe ist ein Leihgut). Sie waren zwar nicht immer fügsame Gefolgsherren der Fürstbischöfe, aber im Laufe der Jahrhunderte wussten sich diese einerseits durch Kämpfe, mehr aber noch durch Aufkäufe der Burgen und Güter in den unmittelbaren Besitz des Landes zu bringen. Aus den Edlen und Rittern des Hochstifts, die neben dem Domkapitel und den Klöstern auf den Landtagen zugleich das Volk zu vertreten hatten, waren schließlich fürstbischöfliche Beamte geworden (Ministerialen).

Als die Grundherren, bald auch als bischöfliche Lehensträger, traten die Klosterfrauen von Niedernburg in unserem Gebiet, besonders im nördlichen und östlichen Teil in Erscheinung, so in Raßreuth, Kramersdorf, Penzenstadl, Sickling, Krinning und auf dem darüber befindlichen Höhenzug mit Frauenwald, Geiersberg, Oberneureuth. Vielfach, so auch in Ruhmannsdorf und Kollersberg wurden sie durch die Bischöfe erst nach Verzicht oder Absterben adeliger Lehensträger, so der Edlen von Pernstein (Bärnstein) bzw. den Herren von Hartheim mit deren Güter belehnt.

Erst Mitte des 12. Jahrhunderts um 1140 - 1160, werden uns in einer undatierten Passauer Traditionsnotiz drei Orte aus dem heutigen Stadtgebiet Hauzenberg genannt. Hungirperge (=Hunaberg), Jagerdorf (= Jahrdorf) und das im Spätmittelalter verödete, am Frauenwald gelegene Goundachirperge (Gundackersberg). Um diese Zeit erreichte die Besiedlung bereits die Südhänge des Frauenwaldes, wie auch das älteste Passauer Hochstifts-Urbar aus der Mitte des 13. Jahrhunderts sowie mehrere Urkunden des Kloster Niedernburg zeigen. Jedoch sind einige dieser weit in den Wald vorgeschobenen Siedlungen noch vor den um die Mitte des 14. Jahrhunderts einsetzenden, bevölkerungsdezimierenden Pestwellen ganz oder zweitweise verödet. So verlieh beispielsweise das Frauenkloster Neidernburg in einer Neuansiedlungs-Urkunde vom St. Georgstag des Jahres 1281 mehrere Güter bei Hauzenberg "div und gar lange zit sint vede gelegen und unerbawen", an neue Ansiedler und zwar zu Erbrecht. 4 Anwesen in Gramastorf = Kramersdorf, (Pilgrimen, Heinrichen, Albern und Heinrichen dem Waegner), 6 Anwesen in Reehweinesraeut = Raßreuth (Engelpern, Seifriden, Chunraden, Wernharten, Ortvinen, Horwinen), 3 Anwesen in Udelgersperg = Geiersberg (Paldwinen, Heinrichen, Wernharten), sowie zu Leibrecht (nur auf Lebenszeit) die zu Kramersdorf gehörige Mühle (Grüblmühle). Neustift hat sich in einem Siedlungsnamen erhalten (Neustift = Gemeinde Raßreuth). Ebenso Gemeinde Raßreuth waren Kramersdorf, Raßreuth, Geiersberg, die an 4 bzw. 6 bzw. 3 Bauern verliehen wurden, deren Anwesen alle seit 1545 als Lehen erscheinen.
Raßreuth gehörte ehemals zum Amt Kellberg (Urbasgüter) des Landgerichtes Oberhaus des Bistum Passaus und zählte insgesamt 76 Anwesen. (Urbare sind Verzeichnisse der Güter einer Grundherrschaft). 1787 zählte Raßreuth sieben Anwesen, sechs Bauernhöfe (Liendl, Pausenmichl, Bauernhansl, Uetz, Voitl, Bär) und die Gemeindemühle. Die urbarischen Güter sind dem hochstiftigen Urbaren bzw. Steuerbüchern von 1787/1788 entnommen. Grundlage für die Bestimmung der Hofgrößen waren die Steuersätze.
Von Interesse dürften auch die einstigen Hofbesitzer in der Pfarrei sein, die zu jährlichen Abgaben an den Pfarrherrn verpflichtet waren. Ihre Namen und ihr Abgabesoll stehen in den amtliche genehmigten Sammellisten von 1791 für Pfarrer und Schulmeister und im Pfarrurbar von 1634. Ihre Namen sind hier wiedergegeben:

Raßreuth: a) Georg Caspar - Georg Veit - Stephan Buffer - Bartlme Paumgartner - Bartlme Käßbauer -  
                         Adam Groß

                     b) Jos. Hirsch - Martin Veith - Georg Guppenberger - Michael Paur - Veit Gruber -                           Veit Caspar

Erläuterungen zum Gemeindebildungsorgan und zu den Veränderungen zwischen 1818 und 1976 (siehe untere Liste)

Bestand der Gemeinden 1952

Steuerdistrikt

Obmannschaft

Hochstif.- Land- bzw. Pflegegericht und Amt

Bachhäusl

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Eckhof

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Hauzenberg

Eckmühle

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Hauzenberg

Freudensee

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Hauzenberg

Gießübl

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Kellberg

Grüblmühle

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Kellberg

Kramersdorf

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Kellberg

Lindbüchl

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Hauzenberg und Kellberg

Neustift

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Kellberg

Penzenstadl

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Hauzenberg und Kellberg

Pufferholz

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Hauzenberg

Raßreuth

Raßreuth

Kramersdorf

LG Oberhaus, Amt Kellberg

Steindobl

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Im Zuge der Gebietsreform wurde mit Wirkung vom 1. Jan. 1972 die Gemeinde Raßreuth aufgelöst und in die Gemeinde Hauzenberg eingegliedert. Hauzenberg besteht aus 9 Teilbereichen, darunter unser Raßreuth.




 
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